Bauwirtschaft – spannend, modern und vielseitig
Jeden Tag entstehen neue Bauwerke oder werden Sanierungsmaßnahmen umgesetzt. Kaum eine Branche wächst so dynamisch wie die Bauwirtschaft – sie gehört zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen in Deutschland. Durch die enge Vernetzung mit weiteren Wirtschaftsbereichen gehen vom Bau wichtige Impulse für den gesamten Arbeitsmarkt aus. Eine Berufsausbildung bietet Schulabgängern entsprechend gute Perspektiven mit zahlreichen Aufstiegsmöglichkeiten. Schülerinnen und Schüler, die praktisch veranlagt sind, finden in den unterschiedlichen Bauberufen viele hochspezialisierte Aufgabenbereiche.
Michael Lehner, Ausbildungsleiter an der Bildungsakademie der Bauwirtschaft in Sigmaringen, besuchte nun als Ausbildungsbotschafter die Jugendlichen von Klassenstufe 9. Mit einem mittelmäßigen Hauptschulabschluss begann er vor vielen Jahren die Ausbildung zum Maurer. Nach dem ersten Lehrjahr sei der Funke dann „endlich“ übergesprungen – die vielfältigen sowie abwechslungsreichen Herausforderungen habe er schätzen gelernt. „Wenn man an Gebäuden vorbeikommt, an denen man selbst mitgebaut hat, geht auch heute noch das Herz auf“, schwärmte Lehner. Also folgte auf den Maurergesellen die weiterführende Ausbildung zum Maurermeister. Doch damit nicht genug – wenige Jahre später durfte der Handwerker sogar auf eine erfolgreiche Ausbildung zum Immobilienkaufmann zurückblicken. Die Büroarbeit habe ihm jedoch deutlich gezeigt, dass er auf die Baustelle zurückkehren solle, da bei dem „ganzen Papierkram“ die Arbeitszufriedenheit gefehlt habe.
Zusammen mit dem aufmerksamen jungen Plenum zeigte Lehner, wie sich durch den Einsatz großer Baumaschinen und mithilfe von modernen Bautechniken die Arbeit der Baufacharbeiter erheblich geändert hat. Seit 1994 stehen sämtliche Bauberufe auch Mädchen offen, weil die körperliche Belastung durch diverse Hilfsmittel deutlich reduziert werden konnte. Der technische Wandel hat zudem die Inhalte der Bauberufe grundlegend verändert: Baufacharbeiter brauchen heute vor allem technisches Know-how. Schwere Steine, die früher durch Muskelkraft an ihren Bestimmungsort gelangt waren, werden nun durch kleine Spezialkräne „spielend leicht“ bewegt.
Mit großem Interesse folgten die Jugendlichen einem praktisch veranlagten Exkurs in den Stahlbetonbau. Druck- und Zugkräfte spielten dabei ebenso eine Rolle wie die Kombination des Betons mit Stahlarmierungen. Mussten früher noch schwere Schalelemente mit dem Kran gesetzt werden, geschieht das heute mithilfe der leichteren Kunststofftechnik einfach per Hand. „Die Zeiten, als Handwerker ab 50 noch als bucklige Rückenpatienten daherkamen, sind endgültig vorbei“, lachte Lehner. Bei Interesse an einem Bauberuf seien Praktika die Wahl der Mittel. „Probiert es einfach mal aus und macht euch selbst ein Bild“. Mehr Informationen gibt es auf www.bau-dein-ding.de/bw-de im Internet.