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Aktuelle Beispiele aus der Berufsorientierung

Kein „Kitchen Impossible“ für Eric Sibold

Der Abschlussschüler Eric Sibold hat dank erfolgreich orientierender Praktika seinen Traumberuf Restaurantfachmann bereits gefunden. In diesen Tagen absolviert er ein außergewöhnliches Praktikum in Hamburg in Tim Mälzers Restaurant „Bullerei“ und berichtet „online“ von seinen Erlebnissen.

Eric Sibold mit Tim Mälzer

Tim Mälzer hatte als Schirmherr des bundesweiten Wettbewerbs „Klasse, Kochen!“ im Januar 2015 eine moderne Übungsküche an der Villingendorfer Schule eingeweiht und Eric schon seinerzeit begeistert. Diese Begeisterung war wohl auch für das Personalmanagement Mälzers spürbar und die Praktikumsbewerbung erfolgreich.

Selfie-Koch Eric in der Bullerei

Aber nun zu Erics Erlebnissen:

28. Januar 2018 – Tag 0

Mein Vater hat mich mittags zum Flughafen Stuttgart gebracht, von dort bin ich nach Hamburg geflogen. Am Flughafen dort hat mich eine Kollegin meines Vaters abgeholt, bei ihr werde ich die nächste Woche über wohnen. Andrea ist mit Volker verheiratet und hat zwei Kinder, ein Mädchen und einen Jungen.

29. Januar 2018 – Tag 1

Nach dem Frühstück hat mich Volker bis zur Bullerei gefahren. Dort musste ich mich bei meinem Betreuer Moritz melden, der mir alles gezeigt hat. Bei der Bullerei sind auch die Bullerei Studios, wo Tim Mälzer ab und zu Filme und Sendungen produziert. Ein Schild mit „bitte Ruhe“ hing dort, weil aktuell eine neue Sendung aufgenommen wird. Davon habe ich aber nichts mitbekommen.
Ich habe den ganzen Tag über Gemüse geschnibbelt, verschiedene Essen vakuumiert und beschriftet, und einen Kartoffelsalat gemacht. Ich habe mich hauptsächlich darauf konzentriert, mir nicht in die Finger zu schneiden. Alle Mitarbeiter dort waren sehr nett zu mir. In der Küche arbeiten um die 15 Köche.

Impressionen aus der "Bullerei"

30. Januar 2018 - Tag 2

Nachdem ich gestern von Volker zur Bullerei gefahren wurde, habe ich heute die Hamburger S-Bahn genommen. Toll, wenn der öffentliche Nahverkehr gut funktioniert und man immer sofort einen Anschluss hat und nicht warten muss.

Heute war der letzte Arbeitstag einer anderen Praktikantin, auch eine Zehntklässlerin, die hier aber mehrere Wochen jeweils zwei Tage die Woche gearbeitet hat. Zusammen mit ihr durfte ich ein Dessert zubereiten. Heute habe ich jede Menge Gemüse waschen müssen und viel Petersilie vom Stängel gezupft. Viele Sachen kommen direkt aus dem Garten, sind entsprechend dreckig und müssen dann gereinigt werden, damit sie auf den Teller kommen können.

In einer solchen Küche zu arbeiten ist ganz schön anstrengend und bei allem wird eine hohe Geschwindigkeit erwartet. Tim Mälzer war heute öfter mal zu sehen im Restaurant, war aber sehr beschäftigt mit Dreharbeiten für seine neue Sendung „Knife Fight Club“.

Zum Mittagessen habe ich einen leckeren Burger gegönnt, die kann ich voll empfehlen.

31. Januar 2018 - Tag 3

Typisch Hamburger Wetter: Regen und Wind!

Und bei der Arbeit war es ganz schön anstrengend, ich habe von 9:00 – 16:30 „geackert“. Darf man hier sagen, weil die E-Mail Adresse der Bullerei für Jobs ist „Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Unter anderem musste ich zwei Stunden Kartoffeln schälen, wurde aber wieder mit einem leckeren Burger mit Reis und Tsatsiki belohnt.

Die Hygienevorschriften sind natürlich streng, als Voraussetzung für mein Praktikum musste ich sogar vorher eine Hygiene-Schulung beim Gesundheitsamt in Rottweil machen. Wir arbeiten teilweise mit Handschuhen und müssen oft die Hände waschen. Die Schneidebretter haben unterschiedliche Farben, die bestimmen, welche Lebensmittel darauf bearbeitet werden dürfen.

Bei Stoßzeiten ist es recht hektisch in der Küche und alle arbeiten konzentriert. Wenn dann mal was nicht läuft, wird auch ausgerastet und rumgebrüllt.  Aber wenn´s ruhiger ist, wird auch mal gemeinsam ein Lied gesungen und es gibt jede Menge lustige Sprüche.

Morgen kann ich ausschlafen, denn ich muss erst um 12 Uhr anfangen!

1. Februar 2018 - Tag 4

Heute habe ich von 12 bis 20 Uhr gearbeitet, das Ausschlafen tat mir gut!

Ich habe viel an der Vakuumiermaschine gearbeitet und unterschiedliche Lebensmittel in Beutel verpackt und vakuumiert eingeschweißt. Um 4 habe ich mit einigen anderen, die auch gerade Pause machen konnten, „zu Mittag“ gegessen, was die Kollegen für die Belegschaft gekocht haben – immer lecker!

Den ganzen Tag stehen und rumrennen ist ziemlich anstrengend. Am Abend bin ich ganz schön geschafft. Das Highlight war allerdings, dass ich nach meiner Schicht Tim Mälzer getroffen habe. Wir haben kurz über die Eröffnung der Schulküche in Villingendorf damals gesprochen. Er hat mich dann auch gefragt, wie es mir gefällt, ob alle nett zu mir sind und ob ich was gelernt habe. Und ein Selfie konnte ich auch noch mit ihm machen.

2. Februar 2018 - Tag 5

Letzter Tag in der Küche der Bullerei – leider.

Auch heute habe ich wieder viele Lebensmittel vakuumiert und Gemüse geschnibbelt und geputzt.

Zum „Mittagessen“ um 16 Uhr haben wir Mitarbeiter uns dann wieder was leckeres gekocht, diesmal Chicken Nuggets mit Reis und Pommes. Die Pommes durfte ich diesmal zubereiten.
Die Bullerei macht ab und zu Videos von Mitarbeitern und veröffentlicht sie auf Facebook. Diese Woche war Clara dran (https://www.facebook.com/bullerei.hamburg/videos/10155543244094794/), eine Azubiene aus Friedrichshafen am Bodensee. Und weil es jetzt schon zwei „Schwaben“ in der Küche sind, haben wir für das Deli diese Woche Spätzle zubereitet, ich durfte den Teig schlagen.

Am Samstag bin ich wieder nach Hause geflogen und ab Montag sitze ich wieder auf der Schulbank! Und freue mich auf das nächste Praktikum im März.

Nicht um die Ecke, aber der Mühe wert!