Eine Woche Schulschließung
Verwaistes Schulhaus – gelebte Schulgemeinschaft
Vor einer Woche musste die Villingendorfer Grund- und Werkrealschule, wie alle anderen Bildungseinrichtungen im Land auch, aufgrund von Covid-19 ihre Pforten schließen. „Eine Woche, die sich wie eine Ewigkeit anfühlt“, konstatiert Rektor Rainer Kropp-Kurta. Im Wechsel mit Konrektorin Eugenia Remisch und zusammen mit Schulsekretärin Heike Escabias und Hausmeister Werner Bantle hält der Schulleiter die Stellung im ansonsten verwaisten Schulhaus, in dem normalerweise über 380 Kinder und Jugendliche und an die 40 Lehrkräfte für Action sorgen würden.
Wobei – ganz verlassen ist die Schule doch nicht. Bei der sogenannten „Notbetreuung“ sind bis zu 13 Kinder, je nach Dienstplan ihrer Eltern, in der Obhut von Ganztagsleiterin Claudia Seifried und ihrem Team. Berechtigt hierzu sind nur Familien mit Tätigkeiten aus „kritischen Strukturen“, also Berufen, die in den Zeiten von Corona unverzichtbar sind.
Neben Freizeitbeschäftigung tüfteln die Betreuungskinder auch an Lernplänen, denn Schulaufgaben gibt es nach wie vor. Die Villingendorfer Pädagogen greifen hier auf eine Kommunikations-Plattform namens SchoolFox zurück. Hier werden wöchentlich Lern- und Übungsaufgaben eingestellt und wichtige Informationen weitergegeben. Und die Schüler können ihre Lehrer mit Fragen löchern. Der Elternbeiratsvorsitzende Jan C. Rolli ist dankbar für das rasche Handeln seiner Schule: „Die App ist genau der richtige Ansatz für die Zeit der Schulschließung und darüber hinaus!“. Eine übermittelte Nachricht aus dem Ministerium kam bei den Abschlussschülern besonders gut an: Die schriftlichen Prüfungen werden auf Ende Mai verschoben, eigentlich hätte am Mittwoch nach den Osterferien das Fach Deutsch den Startschuss hierfür geben sollen.
Soziale Aktionen, die das im Schulmotto #believe_in_yourself entsprechen, dokumentieren die auch in der Schließung gelebte Gemeinschaft. Zum einen betätigten sich auch die Drittklässler der Bläserklasse an der musikalischen Aktion am Wochenende, zum andern sendeten über die Schulhomepage und soziale Medien zahlreiche Lehrkräfte Bild- oder Videobotschaften in die Kinderzimmer. Tenor: „Ihr seid nicht allein, wir freuen uns auf ein baldiges und gesundes Wiedersehen!“